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Aristoteles

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2023-01-16 2023-01-16 16.01.2023
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Aristoteles

Geboren ist Aristoteles im Jahr 384 v. Chr. in Stageira , gestorben im Jahr 322 in Chalkis. Sein Vater Nikomachos war Leibarzt des Königs Amyntos III. von Makedonien. Schon aus dieser Zeit stammen die guten Beziehungen des Aristoteles zum makedonischen Königshof. Seine Mutter Phaestis war eine Arzttochter aus Chalkis (Euböa). Da Aristoteles` Vater früh starb, bekam er einen Vormund, hatte aber das Glück, schon als 17-Jähriger nach Athen zu kommen, um in die Akademie Platons einzutreten. Am Anfang seiner Studien widmete er sich mathematischen und dialektischen Themen. Offensichtlich schon in dieser Zeit begann er eigene Werke zu verfassen, hauptsächlich Dialoge nach dem Vorbild Platons. Hierbei verteidigte er das Platonische und somit auch das Sokratische Erziehungsideal gegen die zielgerichtete Rhetorik der Sophisten.

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Aristoteles

In Platons Akademie war der Überlieferung nach der Hörsaal mit Gemälden geschmückt, die Szenen aus dem Leben des Sokrates darstellten. Beide Lehrer übten sicherlich einen großen Einfluss auf den jungen Aristoteles aus, der auch schon sehr früh selbst eine Lehrtätigkeit an der Platonischen Akademie ausübte. Aus dieser Zeit sind Vorlesungsmanuskripte überliefert (später als „Organon’’ = „Werkzeug“ bekannt, die allerdings erst in byzantinischer Zeit zusammengefasst worden sind). Die Vielseitigkeit des Aristoteles zeigt sich auch darin, dass er sich eingehend mit Naturwissenschaften beschäftigt hat, beispielsweise Biologie, Zoologie, aber auch Geographie, welche auf den Eroberungszügen Alexanders später eine große Rolle spielen sollte. Aristoteles war 36 Jahre alt, als Platon starb. Speusippos, dessen Neffe, wurde sein Nachfolger an der Akademie. Danach, im Jahr 347 v. Chr., verließ Aristoteles Athen, ob aus Enttäuschung über die Nachfolge des Platon in der Akademie bleibt Spekulation, jedoch hatte er als Nicht-Vollbürger Athens (sog. „Metöke“) und durch seine bekannte Nähe zum Makedonischen Königshof selbst wenig Chancen auf den Posten. So ging er für einige Jahre nach Nordgriechenland, insbesondere sein Aufenthalt auf Lesbos war von Bedeutung.
Dort lernte er Theophrast kennen, der sein treuester Schüler wurde. Inzwischen (349/348 v. Chr.) hatte Philipp II. von Makedonien (Vater Alexanders des Großen) die Halbinsel Chalkidike erobert, unter anderem auch Stageira, die Heimatstadt des Aristoteles, die bei der Eroberung zerstört wurde. Später, auf Bitte des Aristoteles, soll schon unter Philipp II. und danach unter Alexander d. Gr. die Stadt wieder aufgebaut worden sein. Etwa um 343/2 v. Chr. wurde Aristoteles der Lehrer des damals 13-jährigen Alexander. Nur 2-3 Jahre dauerte dieses Lehrer-Schüler-Verhältnis, allerdings kann man davon ausgehen, dass es entscheidende Jahre für Alexander waren. Gesichert ist, dass Aristoteles seinem Schüler eine Abschrift von Homers Ilias hat zukommen lassen. Dieses Werk hütete Alexander wie einen Schatz und behielt es als seinen ständigen Begleiter auf allen Eroberungen bis zu seinem Lebensende (323 v. Chr.) bei sich.

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Aristoteles

Aristoteles kehrte 335/34 v. Chr. nach Athen zurück, allerdings nicht an die Akademie, sondern in ein öffentliches Gymnasion, dem Lykeieon. Aus diesem ging später die Schule der Peripatetiker (Peripatos= Umherwandeln) hervor. Aristoteles selbst ging gegen Ende seines Lebens nach Chalkis (auf Euböa, dort war das Haus seiner Mutter). Nach dem Tod Alexanders. d. Gr. kam in Athen und anderen griechischen Städten eine antimakedonische Stimmung auf, die sich feindselig auf Aristoteles auswirkte. Bei dieser Gelegenheit soll er geäußert haben, er wolle nicht, dass „die Athener sich ein zweites Mal gegen die Philosophie vergingen“ (Anspielung auf die Hinrichtung des Sokrates).